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POSITIONIERUNGSTEXT ANARCHISTISCHES BOOK-(UND PROPAGANDA)FAIRS IN ROM

Einleitung (d. h. warum wir beschlossen haben, eine Bookfair für anarchistische Bücher und Propaganda zu veranstalten)

Die anarchistischen Printmedien werden angegriffen. Gegen dieses wichtige Instrument der Subversion werden gegenwärtig verschiedene Formen der Repression eingesetzt. Z.b. Gerichtsverfahren, ausgehend von der Erstellung von „agitatorischen“ Texten oder Flugblättern, über “terroristische” Vereinigungen wegen dem Vertrieb von Zeitungen und Zeitschriften, bishin zur Schließung und Beschlagnahme von Druckereien. . .

All dies ist Teil eines umfassenderen Angriffs auf die anarchistische Bewegung, die stattfindet, wo der kämpferische Anarchismus versucht, aus der Nische der alternativen (inhaltlich radikalen) Gegenkultur herauszukommen, um tatsächlich zu versuchen, die Herrschaftsapparate durch die revolutionäre Theorien zu blockieren.
Diese Art von Angriffen unterscheidet sich qualitativ von denen, die die anarchistische Bewegung gewohnt ist zu erfahren, weil sie die Grundlagen ihrer Verbreitung zu untergraben versucht und auch die Entwicklung und Verbreitung von Ideen, die in Angriffshandlungen umgewandelt werden sollen. Angesichts der Kriegswinde, die erneut über den europäischen Boden wehen, und der sozialen Konflikte, die aufgrund der, dem kapitalistischen System innewohnenden, Widersprüche überall aufflammen, besteht die Notwendigkeit der Macht darin, jede Stimme, die der laufenden Mobilisierung nicht entspricht und die den Ruf nach Ordnung und Pflicht der Staaten sabotieren könnte, präventiv zu zerschlagen.

Angesichts dieses beunruhigenden Szenarios, das wie ein Déjà-vu aussieht, haben wir nicht vor, uns mit den Proklamationen der mehr oder weniger anarchischen Realpolitik abzufinden, sondern weiterhin auf den Wegen der Auflehnung zu beharren. Um dies zu erreichen, ist es neben der Schaffung von Austausch- und Zirkulationsmöglichkeiten für unsere Publizistik wichtig, sich dem Aufbau möglichst breiter Diskussionsräume zu widmen, um aus einer anarchischen Perspektive die Veränderungen des Kontextes, mit denen wir konfrontiert sind, zu diskutieren und wie man sie am besten in Möglichkeiten der Revolte, des Aufstands und der Freiheit umwandeln kann.

Fotografie der Situation – Kontextualisierung als Selbstkritik (d. h. die Verteidigung gegen repressive Angriffe kann keine Entschuldigung sein, um die Scheiße unter den Teppich zu kehren)

Obwohl jede Situation, in der wir angegriffen werden, eine Gelegenheit sein kann, unsere Ideale und Prinzipien zu bekräftigen, glauben wir nicht, dass dies ein Vorwand für eine engstirnige Rängekritik im Namen einer vagen, bestenfalls spezifizierten “anarchischen Gemeinschaft” sein sollte. Anarchismus ist, wie wir ihn verstehen, ein kochendes Magma, eine Konstellation von Plänen, ein buntes Gewirr von Spannungen. Es erzeugt weiterhin Tendenzen, die oft aufgrund von Brüchen und aus Bauchgefühlen entstehen, weil die Leidenschaft, die uns belebt, nicht gewohnt ist, an den Tischen des Kompromisses Platz zu nehmen. Die Ideen müssen, um nicht tote Buchstaben zu bleiben, zu lebendigen Körpern inkarnieren und in ihnen zu ethischen Grundsätzen zusammenwachsen, die die Praxis, das Handeln leiten. Genauso wie wir nicht schweigen können, wenn wir mit dem konfrontiert werden, was wir als Ungerechtigkeit definieren. Genauso wenig können wir über das schweigen, was wir als Antithese zu den uns am Herzen liegenden Grundsätzen betrachten. Dieses Stillschweigen wäre, als würde man sich abwenden. Es wäre, als würde man die Scheiße unter den Teppich kehren. Stillschweigen wäre Komplizenschaft.

Auf italienischem Gebiet haben wir es seit einigen Jahren mit einer Reihe von unangenehmen Ereignissen zu tun, die zum Zerfall von Gruppen und alten Komplizenschaften, zu Auseinandersetzungen undder Notwendigkeit einer ständigen Positionierung und letztendlich zu einer vergifteten Debatte führen. Diese Situation wirkt sich negativ auf unsere Pläne, unsere Kampfgemeinschaften aus und kostet Zeit und Energie.

Um es noch besser zu verdeutlichen: Wir reden hier von geschlechtsspezifischer Gewalt in unserem eigenen Umfeld. Wir reden vom Machismus, vom Egozentrismus, vom Übermenschtum der schlimmsten Nietzsche-Interpretation. Wir sprechen von Feigheit, erdrückendem Zusammenleben, Unfähigkeit zur Selbstkritik, Furcht vor dem Urteil und Mangel an Demut. Das geschieht in der italienischen anarchistischen Bewegung und folglich auch ihren Zeitungs- und Zeitschriftprojekten. Die Tendenz von Personen, denen übergriffige Gewalt vorgeworfen wird, diese Vorwürfe mit einer völligen Ablehnung der Anschuldigungen anzugehen, hat in den letzten Jahren die Verbreitung der anarchistischen Printmedien und die Organisation von Veranstaltungen wie Buchmessen erschwert. Mit dieser Buchmesse haben wir uns entschlossen, die Verantwortung zu übernehmen, die das Zusammensein mit sich bringt, indem wir mit diesem Text Wort ergreifen.Wir hoffen somit den Schleier des Schweigens und der Verborgenheit zu zerreißen, der versucht, den Schmutz in unseren eigenen Reihen im Namen der “dringendsten” Fragen weiterhin zu verbergen, indem manche sich auf eine sogenannte “feministische Infiltrationen” und eine angebliche “Amerikanisierung der Kämpfe” beziehen und sich darüber beklagt wird.

Für uns bedeutet das nicht, unkritisch Stellung zu beziehen. Wir haben die Wahrheit nicht in der Tasche, denn wir haben uns schon immer geweigert, sie zu besitzen. Die Reduzierung der Geschlechterthemen auf eine bloße Konfrontation von gegensätzlichen Polen (Feminismus-Antifeminismus) erscheint uns als die schlimmste Frucht der aktuellen Auswüchse, die uns nicht hilft, ihre Komplexität zu verstehen. Räume für Diskussionen zu ermöglichen, die die offenstehenden Fragen sichtbar machen, sich mit Gefährt:innen zu konfrontieren, erscheint uns eine gute Erwiderung auf das Sektierertum und die Gleichgültigkeit zu sein.
Die Verantwortung für die Situation, in der wir uns befinden, ist sicherlich auch kollektiv. Als italienischsprachige anarchistische Bewegung haben wir viel zu lange die Fragen ignoriert, die mit der tausendjährigen patriarchalischen Tradition unserer Gesellschaft verbunden sind. Vielleicht weil die ökonomische Analyse über die Natur der sozialen Unterdrückung vorherrscht, hat diese historische Form der Ausbeutung in unseren Befreiungsbestrebungen nicht viel Platz gehabt. In den letzten Jahren, leider fast immer als Folge von übergriffigen Gewalttaten gegen Gefährt:innen, die den Mut hatten, darüber zu sprechen, und Gefährt:innen, die nicht gleichgültig blieben, sind diese Themen in unseren Kreisen stark eingedrungen.
Das Fehlen von Instrumenten zur Bewältigung der durch diese Ereignisse ausgelösten Debatten hat natürlich großen Schaden angerichtet. Wir zahlen den Preis für unser spätes Handeln und unserer Oberflächlichkeit in so komplexen Angelegenheiten, und wir zahlen den Preis auf der Haut unserer Gefährt:innen. All dies muss dringend aufgehalten werden, denn wenn wir sagen, dass Solidarität unter den Unterdrückten, gegenseitige Unterstützung und starke und aufrichtige Beziehungen zwischen den Gefährt:innen unsere Antwort auf eine Welt der Segregation und Unterdrückung sind, dann fordert unser Gewissen von uns die Konsequenz daraus. Das ist der Grund warum wir über unsere Ideen sprechen wollen, über unsere Werte. Weil wir über anarchistische Ethik sprechen wollen.

Anarchistische Ethik. Lasst uns darüber reden

Für uns ist diese Ausgangslage so ernst, weil sie tiefgreifende Fragen aufwirft: Welche Art von Beziehungen wollen wir zwischen Gefährt:innen aufbauen? Wie verstehen wir unsere Prinzipien, unseren Antiautoritärismus in erster Linie? Wie versuchen wir, sie in unserem täglichen Leben umzusetzen? Ist die Anarchie etwas, das wir in das Feld der möglichen Zukunft verbannt haben, oder ist es etwas, das wir jeden Tag erleben wollen?

Ausgehend von den Antworten, die jede:r auf diese Fragen gibt, glauben wir, dass sich unterschiedliche Wege abzeichnen, die unterschiedliche Tendenzen und Konzepte repräsentieren, unterschiedliche Arten einer anarchistischen Auffassung. Und es ist die Frage, ob man sich um sie herum findet oder nicht, die einen der grundlegenden Parameter für die Organisierung unter Anarchist:innen festlegt: die Affinität. Wir wiederholen: Wir gehören nicht zu denen, die die Schaffung einer „starken anarchistischen Bewegung“ als Leuchtfeuer für das Proletariat wünschen. Unserer Ansicht nach würde dies zwangsläufig zu einer Abflachung der Unterschiede sowie zu zentralisierenden Dynamiken und politischem Handeln führen, das wir ablehnen. Dagegen stellt die chaotische Gärung unterschiedlicher Spannungen und Projektualitäten für uns das beste Gegenmittel gegen die Kristallisierung der Bewegung in erkennbare Organisationen, Strukturen und Gruppen dar, die daher notgedrungen starr sein müssen und der Gefahr einer „Formalisierung“ ausgesetzt sind. Die informelle Organisierung ist für uns nicht einfach eine strategische Entscheidung, die in den jeweiligen Kontexten des Kampfes anzuwenden ist, sondern die Grundlage unserer Beziehungen unter Gefährt:innen.

Die Affinität ist also der grundlegende Parameter, die unser Leben leitet. Von dem Moment an, wo wir den Kampf nicht vom täglichen Leben trennen, sehen wir unser Leben als einen fortwährenden Kampf gegen die Gesellschaft der Dominanz und der Unterwerfung in all ihren Nuancen und Abstufungen. Sich als Gefährt:innen zu erkennen bedeutet für uns folgerichtig, eine bestimmte ethische Sicht des Lebens zu teilen, die sich aus unserer spezifischen Auffassung von der Anarchie ergibt. Und deshalb gefriert uns das Blut in den Adern wenn jeglicher Versuch, der die Themen der geschlechtsspezifischen Gewalt, der Machtdynamiken, die sich in unserem Umfeld entwickeln können, die vielfältigen Formen der Unterdrückung, die sich dort manifestieren können, zu ignorieren oder zu decken. Diese Themen beziehen sich auf die Grundlagen unseres Seins und vor allem unseres Zusammenseins. Mit der Perspektive uns als Gefährt:innen in unserer gewählten Art der Organisierung wieder zu erkennen, um schließlich die Welt zum Umsturz zu bringen.

Dann Zäsur (nicht Zensur)

Zu dieser Buchmesse haben wir beschlossen, keine redaktionellen Projekte einzuladen, an denen Personen beteiligt sind, die der uns bekannten übergriffigen Gewalt beschuldigt wurden und die uns bis heute keinerlei Verantwortung für ihr Verhalten gezeigt haben, sowie Gruppen, Projekte oder Einzelpersonen, die sie unterstützt haben. Wir haben beschlossen, uns nach dem Prinzip der Affinität zu organisieren, und wir bekennen uns zu dieser diese Entscheidung.
Denjenigen, die uns des Ausschlusses beschuldigen, antworten wir, dass wir es für folgerichtig halten, eben diejenigen auf Distanz zu halten, mit denen wir keine gemeinsamen ethischen Grundlagen haben, und dass wir einen Raum schaffen wollen, in dem die Menschen sich wohl fühlen können, die so lange ausgeschlossen wurden, weil man bestimmte Themen nicht klar ansprechen wollte. Diejenigen, die uns Zensur vorwerfen: Die Zensur ist etwas Systematisches und Totales, das von totalitären Institutionen wie dem Staat angewandt wird. Wir hindern niemanden daran, sich zu organisieren, um Texte über die Kanäle zu verbreiten, die er:sie für richtig hält, aber wir fordern die Freiheit, selbst zu entscheiden, was wir im Rahmen unserer Initiativen verbreiten wollen.

Und in der Praxis?

Ein Problem, mit dem man heutzutage konfrontiert ist, wenn man Buchmessen organisiert oder Projekte zur Verbreitung von anarchistischen Texten beisteuern will, ist also, wie man mit der Verbreitung von Büchern umgeht – in einigen Fällen sind diese Momente sogar von einiger beachtlicher Bedeutung –, die aber von Verlagskollektiven gepflegt und herausgegeben werden, die weiterhin kooperative Beziehungen zu Personen unterhalten, die der geschlechtsspezifischer Gewalt beschuldigt sind. Diese Frage ist offen und nicht leicht zu lösen, und sie fordert uns auf, darüber nachzudenken, was anarchistische Printmedien für jeden von uns bedeuten. Welcher Sinn wird ihnen hinsichtlich unserer Inhalte gegeben, in dem Moment wenn wir sie verbreiten, und wie weit können und wollen wir diese Inhalte von denjenigen trennen, die sie verfassen oder veröffentlichen? Und nicht nur das: Inwiefern trägt die unkritische Verbreitung bestimmter Verläge dazu bei, dass sie (und die daran beteiligten Personen) neben der finanziellen Unterstützung auch eine gewisse Legitimität, Bekanntheit und Glaubwürdigkeit in unseren Kreisen erhalten und beibehalten? Oder in einem Umfeld, in dem man nicht einmal über diese Dinge Bescheid weiß?

Seit einiger Zeit wird darüber diskutiert, ob die Verbreitung von Büchern aus bestimmten Verlagsprojekten an sich eine Stellungnahme darstellt.
In den unterschiedlichen Diskussionen, die wir geführt haben, haben wir eine ziemlich solide gemeinsame Basis gefunden.Bei den Diskussionen, an denen wir beteiligt waren und die auf einer ziemlich soliden gemeinsamen Grundlage beruhten, sind wir auf verschiedene Reaktionsweisen gestoßen, die angewandt werden, um die Unterstützung bestimmter Verlagsausgaben zu unterbinden oder in irgendeiner Form zu umgehen.

Wir wissen, dass es sich um ein komplexes Thema handelt und dass die Möglichkeiten, es anzugehen, vielfältig sind und zum Teil noch zu entwickeln sind. Wir wollen jedoch keinen Konformismus oder eine Homogenität des Verhaltens, weshalb wir es nicht für notwendig halten, uns an die Entscheidungen zu halten, die bereits von einigen der beteiligten Verlagsprojekte getroffen wurden.

Wir bleiben offen und neugierig auf Debatten und Auseinandersetzungen während der Buchmesse, über die Wirksamkeit der verschiedenen praktischen Ansätze, die zu diesem Thema vorgeschlagen werden, und laden alle ein, die die Grundvoraussetzungen dieses Textes teilen, sich zu beteiligen. Wir sehen bereits voraus, dass unsere Positionierung in dieser Debatte nicht die Schaffung von gespenstischen „sicheren“ Räumen oder Awareness-Gruppen, Care-Teams oder dergleichen mit sich bringt. Die Atmosphäre und die Qualität des Austauschs, die wir während der Buchmesse erleben wollen, liegt in der Verantwortung eines jeden Einzelnen.


TESTO DI POSIZIONAMENTO FIERA DELL’EDITORIA ANARCHICA, ROMA 4-5-6 APRILE 2025

TESTO DI POSIZIONAMENTO DELLA FIERA DELL’EDITORIA E DELLA PROPAGANDA ANARCHICA DI ROMA
Preambolo (ovvero perché abbiamo deciso di organizzare una fiera dell’editoria e della propaganda anarchica)

La stampa anarchica è sotto attacco. Diverse forme di repressione si stanno dispiegando contro questo importante strumento di sovversione. Processi a partire dalla stesura di testi o pamphlet “istigatori”, associazioni “terroristiche” per la distribuzione di giornali e periodici, chiusura e sequestri di tipografie…
Tutto questo fa parte di un più ampio attacco al movimento anarchico che sta avvenendo dove l’anarchismo combattivo cerca di uscire dall’angolo della contro-cultura alternativa (per quanto radicale nei contenuti) per cercare effettivamente di inceppare gli apparati del dominio attraverso la teorie rivoluzionarie. Tale genere di attacco è di natura qualitativamente diversa da quelli che il movimento anarchico è abituato a ricevere, perché mina le basi della sua propagazione: lo sviluppo e la diffusione di idee volte a trasformarsi in azioni di attacco. Con i venti di guerra che soffiano nuovamente sul suolo europeo e i conflitti sociali che si accendono un pò ovunque a causa delle contraddizioni insite nel sistema capitalistico, la necessità del potere è quella di schiacciare preventivamente ogni voce non conforme alla mobilitazione in corso che potrebbe sabotare la chiamata all’ordine e al dovere degli stati.

Di fronte a questo inquietante scenario, che sa di déja-vu, non abbiamo intenzione di rassegnarci, accodandoci ai proclami della real-politik più o meno anarchica, ma continuare ad insistere sui sentieri dell’insubordinazione. Per fare questo, oltre a creare occasioni di scambio e di circolazione per la nostra pubblicistica, crediamo sia importante dedicarsi all’edificazione di spazi-momenti di dibattito più ampi possibili per discutere in una prospettiva anarchica dei cambiamenti del contesto
che ci troviamo ad affrontare e dei modi migliori per trasformarli in possibilità di rivolta, di insurrezione, di libertà.

Fotografia della situazione – contestualizzazione come autocritica (ovvero come la difesa dagli attacchi repressivi non può essere la scusa per mettere la merda sotto il tappeto)

Se ogni situazione in cui ci troviamo sotto attacco può essere un’occasione per riaffermare i nostri ideali e i nostri principi, non crediamo invece debba essere il pretesto per un’acritica serrata dei ranghi in nome di una vaga quanto non meglio specificata “Comunanza Anarchica”. L’anarchismo è per come lo concepiamo noi un magma in ebollizione, una costellazione di progetti, un variopinto pullulare di tensioni. Esso continua a generare tendenze, spesso a causa di fratture e terremoti
intestini, perché la passione che ci anima non è solita accomodarsi ai tavoli del compromesso. Le idee, per non restare lettere morte, hanno bisogno di incarnarsi in corpi vivi e in essi si coagulano in principi etici che orientano la pratica, l’agire. Così come non possiamo tacere quando ci troviamo di fronte a ciò che identifichiamo come un’ingiustizia, allo stesso modo non possiamo restare in silenzio riguardo a quella che consideriamo un’antitesi di quei principi tanto cari che ci animano.
Tacere sarebbe come girarsi dall’altra parte, sarebbe come mettere la merda sotto il tappeto. Tacere sarebbe complicità.
Nel territorio italiano stiamo affrontando da alcuni anni una serie di vicende sgradevoli, che stanno portando al disgregamento di gruppi e vecchi rapporti di complicità, a scontri, necessità di posizionamenti continui e ad un dibattito avvelenato. Questa situazione si riverbera negativamente sui nostri progetti, sulle nostre collettività di lotta, assorbendo tempo ed energie. Per essere chiarx:
parliamo di violenze di genere accadute nei nostri ambienti. Parliamo di machismo, di egocentrismo, di superomismo della peggiore interpretazione nicciana. Parliamo di vigliaccheria, di becera convenienza, di incapacità di autocritica, di paura del giudizio e mancanza di umiltà. Questo accade nel movimento anarchico italiano e, di conseguenza, anche all’interno di progetti redazionali ed editoriali. La tendenza da parte delle persone che sono state accusate di aver agito violenza di affrontare queste questioni col rifiuto totale dell’addebito ha reso negli ultimi anni difficile la diffusione della stampa anarchica, oltre che l’organizzazione di eventi come fiere dell’editoria. Con questa fiera abbiamo deciso di assumerci la responsabilità che lo stare assieme comporta, prendendo parola con questo testo che speriamo squarci il velo di silenzio e omertà che cerca di nascondere il marcio di casa nostra in nome delle questioni “più urgenti”, spesso lamentando non meglio
precisate “infiltrazioni femministe” e “americanizzazione delle lotte”.
Per noi questo non vuol dire schierarci acriticamente. Non abbiamo verità in tasca, ci siamo sempre rifiutatx di averne. La riduzione delle tematiche di genere ad un mero scontro tra poli opposti (femminismo-antifemminismo) ci sembra il peggior frutto di una banalizzazone in atto che non ci aiuta a comprenderne le complessità. Aprire spazi di dibattito, dare visibilità alle questioni aperte, confrontarsi tra compagnx, ci sembra una buona risposta di fronte al gregarismo e al menefreghismo.
La responsabilità della situazione che stiamo vivendo è, sicuramente, anche collettiva. Come movimento anarchico di lingua italiana abbiamo per troppo tempo ignorato le questioni legate alla millenaria tradizione patriarcale della nostra società. A causa, forse, della predominanza dell’analisi economica circa la natura dell’oppressione sociale, questa storica forma di prevaricazione non ha avuto molto posto all’interno delle nostre istanze di liberazione. Negli ultimi anni, purtroppo quasi sempre a seguito di violenze ricevute da compagne che hanno avuto il coraggio di parlarne e dex compagnx che non sono rimastx indifferentx, questi argomenti hanno fatto irruzione con forza nei nostri ambienti. La mancanza di strumenti atti ad affrontare le discussioni che questi eventi hanno generato ha ovviamente fatto molti danni. Paghiamo lo scotto del nostro ritardo e della nostra superficialità riguardo a questioni tanto complesse, e lo si paga sulla pelle delle compagne. A tutto
questo è urgente porre un rimedio, perché se affermiamo che la solidarietà tra x oppressx, il mutuo appoggio e rapporti forti e sinceri tra compagnx di lotta siano la nostra risposta ad un mondo di segregazione e sopraffazione, allora la nostra coscienza ci richiede di essere conseguenti. Perché parliamo delle nostre idee, dei nostri valori. Perché parliamo di etica anarchica.

Etica anarchica, parliamone

Per noi la questione è tanto grave perché solleva interrogativi profondi: che tipo di rapporti vogliamo instaurare tra compagnx? In che modo intendiamo i nostri principi, antiautoritarismo in primis? Come cerchiamo di concretizzarli nelle nostre vite quotidiane? L’anarchia è qualcosa che releghiamo nel campo dei futuri possibili o è qualcosa che cerchiamo di vivere ogni giorno?
Già a partire dalle risposte che ognunx si dà a queste domande crediamo che si diramino diversi sentieri, i quali rappresentano tendenze e progettualità diverse, diversi modi di intendersi anarchicx.
Ed è il ritrovarsi o meno attorno ad esse che stabilisce uno dei parametri base dell’organizzarsi tra anarchicx, l’affinità. Lo ripetiamo: non siamo tra quellx che auspicano la creazione di un “movimento anarchico forte” che funga da faro per il proletariato. Crediamo che questo comporterebbe un inevitabile appiattimento delle diversità, oltre che dinamiche accentratrici e un agire politico che rifiutiamo. Invece il fermentare caotico di differenti tensioni e progettualità rappresenta per noi il migliore antidoto contro la cristallizzazione del movimento in organizzazioni, strutture e gruppi riconoscibili, per questo necessariamente stabili e quindi a rischio di “formalizzazione”. L’organizzazione informale non è per noi una semplice scelta strategica da applicare nei vari contesti di lotta, ma la base del nostro relazionarci tra compagnx. L’affinità è dunque il parametro fondamentale che guida le nostre vite. Dal momento in cui non scindiamo la lotta dal vivere quotidiano, concepiamo le nostre esistenze come un continuo confliggere contro la
società del dominio e della sopraffazione in ogni sua sfumatura e declinazione. Riconoscersi compagnx per noi vuol dire conseguentemente condividere una certa visione etica della vita, derivata dalla nostra specifica concezione dell’anarchia. Ed è per questo che ci fa gelare il sangue ogni tentativo di eludere o invisibilizzare gli argomenti della violenza di genere, delle dinamiche dipotere che possono configurarsi nei nostri ambienti, delle molteplici forme di oppressione che
possono manifestarvisi. Perché essi trattano del fondamento del nostro essere e, soprattutto, del nostro essere assieme, del nostro riconoscerci quindi come compagnx nel nostro organizzarci per abbattere questo mondo.

Quindi cesura (non censura)

A questa fiera abbiamo deciso di non invitare quei progetti editoriali a cui partecipano le persone che sono state accusate di violenza di cui siamo a conoscenza e che all’oggi non hanno dimostrato per noi alcuna assunzione di responsabilità circa il loro comportamento, nonché quei gruppi, progetti o individualità che le hanno supportate. Abbiamo deciso di organizzarci attorno al principio dell’affinità e rivendichiamo questa scelta. A chi ci accuserà di esclusione rispondiamo che ci
sembra conseguente allontanare coloro con cui non sentiamo di avere delle basi etiche comuni e che vogliamo costruire uno spazio che accolga le persone che sono state per tanto tempo escluse come risultato della scelta di non voler affrontare chiaramente alcuni temi. A chi ci accuserà di censura: la censura è qualcosa di sistematico e totale messo in opera da istituzioni totali quali lo stato. Non
stiamo impedendo a nessunx di organizzarsi per far circolare testi attraverso i canali che si ritengono più opportuni, ci rivendichiamo però la libertà di scegliere cosa diffondere all’interno delle nostre iniziative.

E nella pratica?

Un problema con cui ci si trova a fare i conti di questi tempi, se si organizzano fiere dell’editoria o si portano avanti progetti di distribuzione di testi anarchici, è dunque come porsi rispetto alla diffusione di libri – in alcuni casi, anche di una certa rilevanza – che sono però curati e pubblicati da collettivi editoriali che continuano ad avere rapporti di collaborazione con le persone accusate di violenza di genere. La questione è aperta e di non facile risoluzione, e ci invita a riflettere su cosa voglia dire, per ciascunx di noi, una distribuzione anarchica. Che senso diamo al diffondere i nostri contenuti, e quanto si possono tenere separati questi contenuti da chi ne elabora la stesura o cura la pubblicazione? Non solo: quanto partecipa la distribuzione acritica di determinate edizioni nel conferire loro (e agli individui che vi prendono parte), oltre al supporto economico, una certa legittimità, notorietà e credibilità, nei nostri ambienti? O in contesti che non sono neanche a conoscenza di tali questioni?
Da qualche tempo si dibatte se la distribuzione di libri provenienti da specifici progetti di editoria sia di per sé una presa di posizione.
Nei confronti che ci hanno vistx partecipi, ci siamo imbattutx in varie modalità di risposta che vengono messe in atto al fine di recidere o aggirare un supporto di qualsiasi entità a determinate edizioni. Ci rendiamo conto che il tema è complesso e le modalità di affrontarlo sono molteplici e in parte ancora da inventare. Non auspichiamo peraltro alcun conformismo o omogeneità di comportamento, perciò non abbiamo ritenuto necessario invitare ad uniformarsi alle scelte già adottate da alcunx nel problematizzare la distribuzione di determinate edizioni.
Rimaniamo apertx e curiosx a dibattiti e confronti durante la fiera sull’efficacia di diversi approcci pratici posti in essere sulla questione, invitando chiunque condivida i presupposti di base di questo testo a partecipare, anticipando già che il nostro posizionarci all’interno di questo dibattito non comporta comunque la creazione di fantomatici spazi sicuri o gruppi di awareness, care team o similari. L’atmosfera e la qualità degli scambi che vivremo durante i giorni della fiera sarà
responsabilità di ognunx.